Die Beschaffenheit und Besonderheiten von Glasfasern
16.02.2024
Glasfasern, auch bekannt als Fiberglas, sind hochfeste Fasern aus Glas, die in vielfältigen Anwendungen von der Verstärkung von Verbundwerkstoffen bis hin zu optischen Übertragungen genutzt werden. Ihre einzigartigen Eigenschaften machen sie zu einem unverzichtbaren Material in modernen technischen Anwendungen, Bauwesen, der Automobilindustrie und vielen weiteren Bereichen. In diesem Blogbeitrag werden wir die Zusammensetzung und die besonderen Eigenschaften von Glasfasern näher betrachten.
Zusammensetzung von Glasfasern
Glasfasern werden typischerweise aus verschiedenen Arten von Glas hergestellt, wobei die genaue Zusammensetzung je nach gewünschten Eigenschaften der Fasern variiert. Die grundlegendste Form der Glasfaser besteht aus Siliziumdioxid (SiO2), dem Hauptbestandteil von Sand. Um die Eigenschaften des Materials zu verbessern, werden jedoch oft weitere Oxide hinzugefügt:
- Boroxid (B2O3) erhöht die chemische Beständigkeit und die thermische Stabilität.
- Aluminiumoxid (Al2O3) verbessert die mechanische Festigkeit und die Haltbarkeit.
- Calciumoxid (CaO) und Magnesiumoxid (MgO) dienen der Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften und der chemischen Beständigkeit.
- Fluoride und Phosphate können zugesetzt werden, um die Brechungsindexeigenschaften für spezielle Anwendungen wie Glasfaserkabel in der Telekommunikation anzupassen.
Die Herstellung von Glasfasern erfolgt durch das Schmelzen der Rohmaterialien bei hohen Temperaturen, woraufhin die Schmelze durch feine Düsen gepresst wird, um Fasern unterschiedlicher Dicke zu erzeugen. Dieser Prozess ermöglicht es, Glasfasern mit spezifischen Eigenschaften herzustellen, die für die jeweilige Anwendung optimiert sind.
Besondere Eigenschaften von Glasfasern
Glasfasern bieten eine außergewöhnliche Kombination aus Stärke, Flexibilität und geringem Gewicht, die sie von anderen Materialien unterscheidet. Einige ihrer herausragenden Eigenschaften umfassen:
- hohe Zugfestigkeit: Glasfasern besitzen eine hohe Zugfestigkeit, was sie besonders widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung macht. Sie können Spannungen aushalten, die weit über dem liegen, was Metalle bei gleichem Gewicht aushalten können.
- geringe Dehnbarkeit: Trotz ihrer hohen Festigkeit weisen Glasfasern eine geringe Dehnbarkeit auf, was bedeutet, dass sie unter Last kaum ihre Form verändern. Dies ist besonders wichtig in Anwendungen, wo Präzision und Formstabilität gefordert sind.
- Korrosionsbeständigkeit: Glasfasern sind gegenüber vielen Chemikalien resistent und korrodieren nicht, was sie ideal für den Einsatz in korrosiven Umgebungen macht.
- Thermische Beständigkeit: Sie können einem weiten Temperaturbereich widerstehen, ohne ihre strukturellen Eigenschaften zu verlieren. Dies macht sie ideal für Anwendungen, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
- Gute elektrische Isoliereigenschaften: Glasfasern sind ausgezeichnete Isolatoren gegen Elektrizität, was sie zu einer bevorzugten Wahl für elektrische Isolationsanwendungen macht.
Quelle: Helmut A. Schaeffer, Roland Langfeld (2020): “Werkstoff Glas: Alter Werkstoff mit großer Zukunft”